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Do-it-yourself vs. Professioneller Service: Wann sich der Werkstattbesuch für den Reifenwechsel lohnt

SL
Verfasst von Sandra Lohwasser
Lesedauer: 9 Minuten
© Bobex-73 / iStockphoto.com
Inhaltsverzeichnis
Ein regelmäßiger Reifenwechsel ist unumgänglich, um die Fahrsicherheit zu gewährleisten. Dabei stellt sich jedoch die Frage: Selbst machen oder lieber einen Fachservice in Anspruch nehmen? Wann sich ein Do-it-yourself Reifenwechsel lohnt und in welchem Fall du den Wechsel besser vom Fachmann lassen solltest, erfährst du hier.
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DIY Reifenwechsel: Vor- und Nachteile

Wie bei allen DIY-Projekten hat auch der DIY Reifenwechsel Vor- und Nachteile, die du kennen solltest, bevor du an deinem Fahrzeug selbst Hand anlegst. Für die meisten Autobesitzer kann sich der DIY Reifenwechsel allerdings lohnen, um Kosten zu sparen. 

Das liegt daran, dass du lediglich neue Reifen und das entsprechende Werkzeug wie Keramikpaste, Radkreuz, Ratsche oder Radmutternschlüssel, Drehmomentschlüssel und einen Wagenheber kaufen musst. 

Optional kannst du deine Ausstattung auch noch mit Unterlegkeilen, Reifenmontierhebel, einem Reifenwuchtengerät oder Reifenmontiermaschine zum Aufziehen der Reifen auf die Felgen ergänzen. Beim Reifenwuchtengerät oder einer Reifenmontiermaschine solltest du dir die Anschaffungskosten und den Nutzen allerdings gut überlegen.

Dein Vorteil beim Do-it-yourself Reifenwechsel

Ganz gleich, wie umfangreich deine Ausstattung für den Reifenwechsel ausfällt, du sparst dir in jedem Fall die Arbeitsstunden der Werkstattmitarbeiter und kannst ganz ohne Termin deine Räder wechseln. Das bedeutet nicht nur eine kostengünstige Alternative, sondern auch eine hohe Flexibilität, da du den Wechsel ganz nach deinem eigenen Zeitplan vornehmen kannst. Du musst nicht auf freie Kapazitäten in der Werkstatt warten oder dir einen Termin suchen, der zu deinen anderen Verpflichtungen passt. Stattdessen kannst du den Reifenwechsel dann durchführen, wenn es dir am besten passt, sei es am Wochenende oder an einem ruhigen Abend unter der Woche.

Zudem wird dir das erfolgreiche Wechseln der Reifen ein gutes Gefühl geben. Es ist nicht nur eine praktische Fähigkeit, die dir hilft, dein Auto selbst zu warten, sondern es stärkt auch dein Selbstvertrauen und deine Unabhängigkeit. Wenn du den Reifenwechsel selbst erledigst, hast du nicht nur das Ergebnis in der Hand, sondern auch die Kontrolle über den gesamten Prozess. Du weißt genau, dass alles korrekt erledigt wurde, was dir ein beruhigendes Gefühl der Sicherheit gibt. Und selbst wenn du dir dabei nicht ganz sicher bist, kannst du dich durch Online-Tutorials und Anleitungen gut vorbereiten und eventuell kleine Unsicherheiten überwinden.

Nachteile des Do-it-yourself Reifenwechsels

Leider hat der DIY-Ansatz auch so seine Tücken. Gerade unerfahrene Menschen machen schnell Fehler und auch die fehlende Überprüfungsmöglichkeit für sicherheitsrelevante Teile wie den Bremsen oder dem Fahrwerk stellen Risiken dar. Hinzukommt die richtige Positionierung des Wagenhebers, der bei jedem Auto ein wenig anders ausfallen kann. Du musst also die spezifischen Hebepunkte für dein Fahrzeug im Vorfeld heraussuchen, damit du keine Schäden am Fahrzeug verursachst.  Diese findest du oft an diesen Stellen

  • Bedienugnsanleitung deines Fahrzeugs
  • Aufkleber im Türbereich oder dem Tankdeckel
  • In der Nähe des Fahrwerks

Zudem wirst du als Laie sicherlich deutlich mehr Zeit für den Reifenwechsel einplanen müssen als ein professioneller Service, der diese Arbeiten regelmäßig ausführt.

Weitere Faktoren, die deinen Zeitaufwand erhöhen, beinhalten keine eigene Garage und das Vornehmen des Reifenwechsels in einer Parklücke oder auf der Wiese. Hier solltest du dich auch fragen, ob der Wagenheber sicher und korrekt stehen kann. Außerdem kann das Lösen der Reifenmuttern sowie das Ab- und Aufhängen der Reifen von der Felge einiges an Körperkraft erfordern. Um einen professionellen Service deines Vertrauens zu finden, kannst du beim Zentralverband des deutschen Handwerks anfragen oder dich an den Bundesverband der IHK wenden.

Professioneller Service: Warum der Werkstattbesuch sinnvoll sein kann

Ein professioneller Reifenwechsel in einer Werkstatt bietet dir zahlreiche Vorteile. Du musst lediglich einen Termin vereinbaren und die Fachleute garantieren dir eine fachgerechte Ausführung des Reifenwechsels inklusive aller sicherheitsrelevanten Aufgaben. Zudem führt ein professioneller Service den Wechsel dank moderner Ausstattungen schnell durch und kann die Reifen optimal auswuchten und den Reifendruck auf das jeweilige Fahrzeug einstellen. Sollten weitere Schäden an der Bremse oder dem Fahrwerk vorliegen, werden diese frühzeitig vom Fachpersonal erkannt. 

Nachteile des professionellen Services

NachteilBeschreibung
Hohe KostenWerkstätten berechnen neben der Arbeitszeit auch Material- und Servicegebühren, was eine finanzielle Belastung sein kann.
PlanungsaufwandWerkstattbesuche müssen im Voraus organisiert werden, was für Autobesitzer mit vollen Terminkalendern schwierig sein kann.
Längere WartezeitenIn saisonalen Spitzenzeiten wie Frühling oder Herbst sind Werkstätten stark ausgelastet, was Verzögerungen verursachen kann.
Zusätzlicher AufwandDie Anfahrt zur Werkstatt und das Einhalten des Termins können zusätzlichen Stress und Einschränkungen bedeuten.

Wann lohnt sich der Werkstattbesuch?

Der finanzielle Aufwand spielt für die meisten Autobesitzer eine entscheidende Rolle. Wenn du bereits das notwendige Werkzeug und die Erfahrung besitzt, kann dir der Do-it-yourself Reifenwechsel viel Geld sparen. Für Neulinge oder wenn du das Werkzeug noch kaufen musst oder vielleicht keinen eigenen Stellplatz wie eine Garage besitzt, lohnt sich eher ein Werkstattbesuch. Dabei kannst du unterschiedliche Werkstätten anfragen, welcher Leistungsumfang im Reifenwechsel inkludiert ist. Einige Werkstätten berechnen für das Wuchten oder die Reifendruckprüfung keine zusätzlichen Gebühren. Zudem solltest du weitere Aspekte bedenken:

  1. Sicherheitsaspekte: Wenn du unsicher beim Reifenwechsel bist oder spezielle Anforderungen wie bei Runflat-Reifen – das sind Reifen, die bei einer Reifenpanne für eine begrenzte Strecke weiterfahren können – ist der Werkstattbesuch ratsam. 
  2. Zeit und Aufwand: DIY kann zeitaufwendig sein, besonders, wenn du den Reifenwechsel nicht regelmäßig durchführst. Wenn du unter zeitdruck stehst oder den Aufwand scheust, solltest du den professionellen Service einer Werkstatt nutzen.
  3. Fahrzeugtyp und Reifen: spezielle Fahrzeugtypen oder Reifenarten erfordern Fachkenntnisse. Das ist der Fall bei Fahrzeugen mit großen oder leichten Felgen, wie sie zum Beispiel bei sportlichen Autos oder Vans vorkommen.

Werkstattservice vs. Selbsthilfe: Weitere Überlegungen

AspektWerkstattserviceSelbsthilfe (DIY)
FachkenntnisProfessionelle Mechaniker mit Erfahrung und speziellem Werkzeug.Abhängig von den Fähigkeiten und dem Wissen des Einzelnen.
Zusätzliche Leistungen- Überprüfung von Bremsen, Fahrwerk und sicherheitsrelevanten Teilen.- Wuchten der Reifen.- Einlagerung der Räder.- Verkauf von Zubehör wie Ventilen, Reifenschutzmitteln und Abdeckungen.Fokus liegt meist ausschließlich auf dem Reifenwechsel.
ZeitaufwandSchneller und effizienter durch Erfahrung und spezialisierte Werkzeuge.Kann mehr Zeit in Anspruch nehmen, vor allem für ungeübte Personen.
KostenKosten für den Service und eventuell zusätzliche Leistungen.Geringere direkte Kosten, da keine Werkstattgebühren anfallen.
Qualität der ArbeitHohe Genauigkeit, z. B. beim Wuchten oder bei sicherheitsrelevanten Prüfungen.Risiko von Fehlern, z. B. ungenaues Anziehen der Radmuttern oder falsches Wuchten.
KomfortBequem, da alle Leistungen in der Werkstatt erledigt werden.Erfordert eigene Zeit, Mühe und gegebenenfalls Anschaffung von Werkzeug.
FlexibilitätTerminabhängig, aber mit umfassendem Serviceangebot.Sofort durchführbar, solange die nötigen Werkzeuge und Materialien verfügbar sind.
Zusätzliche RisikenKeine, da Fachpersonal die Arbeiten ausführt.Risiko, sicherheitsrelevante Teile oder Schritte zu übersehen, z. B. unzureichendes Anziehen der Radmuttern.

Fazit: Wann sich der Werkstattbesuch für den Reifenwechsel lohnt

Die Entscheidung zwischen einem DIY Reifenwechsel und die Nutzung eines professionellen Service in der Werkstatt hängt also von mehreren Faktoren ab. Dabei stehen die eigene Erfahrung und das benötigte Werkzeug im Vordergrund, um sich Kosten sparen zu können. Für weniger erfahrene Autobesitzer oder bei speziellen Fahrzeuganforderungen, solltest du auf einen professionellen Service nicht verzichten. Werkstätten bieten dir nicht nur eine schnelle und sichere Lösung, sondern auch zusätzliche Serviceleistungen, die den Reifenwechsel noch effektiver und sicherer machen.

FAQ zum Thema Werkstattbesuch für den Reifenwechsel

Wann sollte man einen Reifenwechsel machen?

Einen Reifenwechsel solltest du zweimal im Jahr vornehmen. Dabei hilft die Formel: Von O bis O. Damit ist gemeint, dass du zu Ostern und zum Oktober die Reifen wechselst. In beiden Fällen wechseln die Jahreszeiten. Daraus ergibt sich: Ostern die Sommerreifen aufzuziehen und im Oktober die Winterbereifung. Zusätzlich gilt: besitzt der Reifen eine Profiltiefe unter 1,6 mm oder weist sichtbare Schäden wie Risse, Beulen oder ungleichmäßigen Abrieb auf, sollte der Reifen umgehend getauscht werden.

Wie viel kostet ein Reifenwechsel in der Werkstatt?

Je nach Werkstatt und Region schwanken die Kosten für einen Reifenwechsel. Hinzu kommen die Kosten für die Reifen selbst, die je nach Marke starke Unterschiede aufweisen. Grundsätzlich kannst du zwischen 30 € und 80 € für den Arbeitsaufwand einplanen. Fürs Wuchten der Reifen können Gebühren von 10 € bis 15 € anfallen, während das Einlagern der Reifen mit weiteren Kosten von 20 € bis 40 € pro Saison zu Buche schlagen kann.

Wie lange dauert ein Reifenwechsel in der Werkstatt?

Ein Reifenwechsel in der Werkstatt dauert ca. 30 bis 60 Minuten. Dabei spielt die Art des Fahrzeugs, der Zustand der Reifen und die Werkstattorganisation eine Rolle. Für zusätzliche Leistungen wie dem Wuchten der Reifen wird sich der Zeitaufwand verlängern. Am besten vereinbarst du im Vorfeld einen Termin für das Reifenwechseln bei der Werkstatt deines Vertrauens.

Ist das RDKS (Reifendruckkontrollsystem) TÜV relevant?

Ja, das Reifendruckkontrollsystem ist TÜV relevant. Seit November 2014 ist es von der EU gesetzlich vorgeschrieben, dass alle neu zugelassenen Fahrzeuge mit einem funktionierenden RDKS ausgestattet sein müssen. Bei der Hauptuntersuchung (HU) überprüft der TÜV, ob das System ordnungsgemäß arbeitet. Ein defektes RDKS kann die Verkehrssicherheit deines Fahrzeugs beeinträchtigen.

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